Oberurseler Woche vom 27.11.2003 "Wetten Wasch" - einfach super-genial und total schräg
Ein buntes Wasch und Schleuderprogramm mit Show, Kokolores, Comedy, Ballett und vielem mehr brachte den voll besetzten Saal im Frohsinn-Vereinshaus im Heidegraben am Freitag und Samstag gewaltig ins Rotieren.
Der Kleine Rat des Vereins hatte seine „Kreativ-Reinigung“, den Erlebnis-Waschsalon in Oberursel eröffnet. Waschsalon-Chefin Claudia Chudaska und Hausmeister Kurti Rischke warnten im Eingangs-Gebabbel das Publikum vor, dass dort nicht nur gewaschen wird. Und schon kam der leibhaftige Prinz von Orschel samt Gefolge zu den Waschmaschinen, gestand, dass er wegen der Überschneidung mit BCV-Terminen zum ersten Mal den Kleinen Rat besuchen kann, aber schon viel Gutes gehört hat. Dann zückte Reinmund I seine ersten drei Orden, um sie Claudia, dem liebenswerten Schlappmaul, dem von den Wechseljahren geplagten Korporationschef Jörg Steden und Karl-Heinz Reder, der das Kunststück fertig bringt, bei der Regie im KR-Chaos den Überblick zu behalten, umzuhängen. Sichtlich genoss Seine Tollität den ganzen Abend lang, was da noch auf ihn einstürmte.
Da kam der Protokoller Dr. Harald Neugebauer, der einen Haufen dreckiger Wäsche mitgebracht hatte, „voll bekleckert, aber nicht mit Ruhm“, wie er feststellte. Alle politischen Farben kamen in den Kessel Buntes: Georg Bushs olivefarbene Wellnes-Hose, und ein „beflecktes Gewand, das in den Brunnen gefallen ist“. auch die CDU kriegte ihr Fett ab: Die Kandidatenkür zur Bürgermeisterwahl habe an eine Vorauswahl der Brunnenkönigin erinnert. Die zerbrochenen Herzen von Möchtegern-Brunnenköniginnen, die Bürgermeisterwahl, das Einkaufsparadies Oberursel und die Stadt, die der Sturzflug von Aero- Lloyd in die bundesweiten Schlagzeilen gebracht hat, waren auch willkommene Themen für die Marktweiber, die erstmals mit Marktmann Friedhelm und seiner Quetschkommod auftraten. Einen Lichtblick sahen sie: In Schüssel hat Orschel den Superstar, während andere ihn noch suchen.
„No Sports at all“ verkörperten die MC Donald´s-gemästeten, monsterdicken Teens des KR. Versuche der kessen Lisa Ebner, sie auf dem Laufband abzuspecken, scheiterten kläglich, denn Politiker wollten sie werden „wie Herr Banzer“. Da ist doch Streethockeyspieler Flo Steden von ganz anderem Kaliber. Kein Wunder, dass er sich vor den Cheerleadern kaum retten konnte und dem Wechseljahr-Papa eine lange Nase machte. „Wir sind die Handtuchleger aus Germany, wir legen unser Handtuch überall hi“, sang Edu Keller unter der Sonne von Ibiza, und die Gäste brüllten vor Lachen, als sie ihren Nachbarn wieder erkannten.
Interessante Begegnungen gab´s im Waschsalon. So traf die penible Bad Homburgerin Gina Ruppel auf die kernige Oberurselerin Barbara Krämer, Michel Friedmann (Michael Reuter) und Olli Kahn (René Albersmeyer) trafen sich im Schnee und schnupften sich einen, die Gauner Kurti Rischke und Helmut Schüssler missbrauchten den Salon als Geldwaschanlage, die Orschel-Cops Gerd Krämer und Peter Wolff zeigten eindrucksvoll, dass man auch ohne „Bürgerwehr“ Sicherheit verhindern kann, doch Cop Gerd griff gnadenlos zu, als der Räuber Winnie Dorn Silvia Wude, Andrea Unger und Eva Kuntsche bedrohte, w eil er den Waschsalon mit der Bank gegenüber verwechselt hatte. Die Risiken eines Blind Date im Waschsalon musste Reinhard Winkler kennen lernen, als er nicht wusste, ob Betty Lauer, Judy Ebner oder Dieter Merten „die richtige“ war. Ihre Waschfrau-Qualitäten stellten Sylvia Winkler und Doris Reuter als „Nuddel“ und „Klementine“ bei „Wetten Wasch!“, moderiert von Jochen Ruppel, unter Beweis.
Phantastisch erneut das Frohsinn-Ballett, doch Peter Bohländer im Krankenbett und seine Krankenschwestern waren etwas zu früh, die von Lachkrämpfen gebeutelten Patienten im Saal zu versorgen. Denn die verzweifelte Frau Schulz-Rüttelbeck (Tini Steden) versuchte erst später, bei Herrn Meyer Espenschild (Hardy Blumenstein), einen Last-Minute-Skiurlaub zu buchen. Der Saal tobte beim musikalischen Vortrag von Thomas Siebenhaar, als alle auf Kommando mitsangen und und winkten, nur ausgerechnet Frohsinn-Chef „Sergeant“ Karl-Heinz Barth hartnäckig seinen einsatt verpasste. Perfekt dagegen das Männerballett, das auf der Bühne ein Zusammentreffen schottischer Dudelsäcke mit bajuwarischen Kraftwaden inszenierte. Nicht minder laut war das Gelächter, als Matthias Decker von seinem Umzug berichtete. Wie aus dem richtigen Leben war die Mischung aus super-genialen und total schrägen Vorträgen bei der Live-Karaoke-Show mit Superstar-Jury, die nach fast fünf Stunden bester Unterhaltung nahtlos ins Finale überging.
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Taunus Zeitung vom 24.11.2003 Narrenrat des Frohsinn eröffnet einen politischen Waschsalon
Oberursel. Seinem Namen hat der Karnevalverein Frohsinn am vergangenen Wochenende alle Ehre gemacht, als er zu seiner "etwas anderen" Fastnachts-Show unter dem Titel "Kreativ Reinigung – wash & more" einlud. Insgesamt 21 kurzweilige, heitere Programmpunkte gab's in den Vorstellungen am Freitag und Samstag im Vereinshaus des Frohsinn am Heidegraben zu erleben, während der auch allerhand "dreckige Wäsche" gewaschen wurde.
Selbstverständlich war auch Prinz Reimund I. dabei, der am Freitag die gesamte Sitzung über blieb, denn er wollte mit den Närrinnen und Narren "einen druff machen". Mitgebracht hatte er drei Orden, die er an Claudia Chudaska, der Moderatorin des Abends, Karl-Heinz Reder, mitverantwortlich für die Organisation und Regie der Show, und Jörg Steden, dem Leiter der Korporationsveranstaltung, überreichte.
Mit "politischer Wäsche aller Farben und Begebenheiten" tat Protokoller Dr. Harald Neugebauer einen Rundumschlag in Orschel, Hessen und dem Bund. Mit dem Reim "wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis" betrachtete er die Kommission Rürup und befürchtete nach Aufzählung der Ideen wie Kopfpauschalen, Kinderprämien – "das ist ja wie beim Karnickeln" – und Bürgerversicherung baldigen Einheitssozialismus.
Und die CDU-Vorauswahl für die Bürgermeisterwahl in Oberursel kam in seinem Vortrag einem "Komödiantenstadel gleich, der die Generalprobe für die Auswahl der Brunnenkönigin hätte sein können". In diesem bissigen Tenor brachte Neugebauer noch viele andere Themen zu Gehör und fand damit im Publikum viel Anklang. Fröhlich und engagiert befassten sich sieben "monsterdicke, von der McDonald & Burgerkultur total geschädigte" Jugendliche mit dem Konsum von Internet, Cola, Chips und Burgern. In ihren ausgestopften Kostümen versuchten sie sich im Abspecken auf einem Laufband und muteten dabei so sportlich an wie eine Gruppe Michelin-Männchen.
Gefehlt haben auch in diesem Jahr nicht die Orscheler Marktweiber. Aus ihren Umhängebeuteln zogen sie zu jedem ihrer Themen das passende Equipment. Zum Vorschein kamen dabei kleine Flieger – "Aero Lloyd hat unser Oberursel in der ganzen Republik bekannt gemacht" –, Schilder mit dem Logo von Fokus O. – "was sagt uns das: Lokus oder Jokus?" – oder ein Bohlen-Buch mit geschwärzten Zeilen. An dieser Stelle freuten sich alle neun, dass Orschel in Peter Schüssler endlich auch "seinen" Superstar hat.
Viele Lacher ernteten auch Michael Reuter und René Albersmeyer in den Rollen von Michel Friedmann und Oliver Kahn. Sie warfen sich gegenseitig ihr Privatleben vor, boten sich schließlich gegenseitig Kokain an und lagen sich dann schluchzend in den Armen, während sie mit Blick auf die Welt der Prominenten vor sich hin trällerten: "Wir sind alle kleine Kokserlein." Dabei erregte nicht allein ihr gewähltes Thema oder dessen Darstellung Heiterkeit, sondern auch die unfreiwillig komischen Momente, als sie hin und wieder in ihren Texten stockten und Michael Reuter an einer Stelle sogar sein Manuskript aus dem Jacket zog, um "mal kurz nachzusehen, wie es weitergeht".
Ex-Oberbürgermeister Gerd Krämer wiederum schlüpfte zusammen mit seinem Partner Peter Wolff in Polizei-Uniformen. Während sie über ihre "gnadenlose Härte" sinnierten, wurden sie tatenlose Zeugen eines Handtaschendiebstahls, den sie nicht weiter ahndeten, und wollten auch nicht richtig aktiv werden, als eine junge Frau einen "Blitzer" meldete. Stolz waren sie aber, viele Verkehrssünder ertappt zu haben.
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Taunus Zeitung vom 30.10.2003 Kleiner Rat eröffnet Waschsalon
Oberursel. Feinwäsche, Buntwäsche oder doch nur der Schleudergang? Welches Programm auch immer eingeschaltet wird, eines steht fest: Lustig und turbulent soll es zugehen, wenn der erste Erlebnis-Waschsalon in Orschel seine Türen öffnet. Die etwas andere Fastnacht-Show präsentiert der Kleine Rat ´74 am Freitag, 21. November, sowie am Samstag, 22 November, im Vereinshaus des Karnevalvereins Frohsinn im Heidegraben 29. Beim ersten Waschgang wird der Saal um 18.30 Uhr geöffnet, beim zweiten bereits um 17.30 Uhr.
Ins Schleudern wollen die Narren auf der Bühne jedoch nicht kommen. Vielmehr soll mit Show, Comedy, Kokolores und Ballett ein bunt fröhlicher Waschgang gezeigt werden. Vor Beginn des Programmes können sich die Gäste an einem reichhaltigen kalt-warmen Büfett stärken. „Wasch-Tickets“ für 20 Euro gibt´s ab sofort beim Schlüsselservice „Weber“, Feldbergstraße 33.
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